Batterietypen für Start-Stopp-Automatik
Start stop
28. Januar 2019
Bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik ist die Batterie höhere Ansprüche. Einer der Gründe ist der hohe Ladedurchsatz. Hinzu kommen zahlreiche elektrische Verbraucher wie Lenkradheizung, Klimaanlage und Sicherheitsfunktionen, die auch bei Ampelwartezeiten mit abgeschaltetem Motor zuverlässig mit Strom versorgt werden müssen. Den Herausforderungen von Start-Stopp-Automatiken können nur Batterien standhalten, EFB-Batterien und AGM-Batterien.
EFB-Batterien – für Kompakt- und Mittelklassewagen mit Start-Stopp
EFB-Batterien eignen sich zur Stromversorgung von Autos:
· mit einfachen Start-Stopp-Automatiksystemen
· Fahrzeuge ohne Start-Stopp mit anspruchsvollen Fahranforderungen (z. B. im Stadtverkehr),
· für Fahrzeuge mit umfangreicher Ausstattung, jedoch ohne Start-Stopp-Automatik.
Der Aufbau von EFB-Batterien ist eine Weiterentwicklung herkömmlicher Bleibatterien. Ein Polyvlies-Material auf der Oberfläche der positiven Platte hilft, das aktive Material der Platten zu stabilisieren und die Lebensdauer der Batterie zu verlängern. Die Separatoren in den Zellen von EFB-Batterien haben einen geringen Widerstand und optimieren den Ladevorgang. EFB-Batterien verfügen über eine gute Zyklenfestigkeit und Belastbarkeit. Laut EN-Test überstehen sie im Vergleich zu herkömmlichen Starterbatterien doppelt so viele Ladezyklen.
AGM-Batterien, für Fahrzeuge der oberen Mittelklasse, SUVs und Premiumfahrzeuge
AGM-Batterien eignen sich optimal für Fahrzeuge mit Start-Stopp-Automatik mit Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) oder für Fahrzeuge mit Premiumausstattung und aufwändiger Zubehörausstattung, da eine herkömmliche Starterbatterie den hohen Leistungsbedarf dieser Systeme nicht bewältigen kann.
Bei einer AGM-Batterie (AGM steht für „Absorbent Glass Mat“) ist der Elektrolyt in einem saugfähigen Glasvlies gebunden. Das macht die Batterie wartungsfrei und auslaufsicher. Selbst bei einem Bruch des Batteriegehäuses kann keine Batteriesäure austreten. Zudem verfügt eine AGM über hervorragende Kaltstarteigenschaften. Sie bringt den Anlasser kraftvoll an und verkürzt dessen Laufzeit. Dank der Zyklenfestigkeit der Batterie kann ein warmer Motor mehrmals in kurzen Abständen abgestellt und wieder gestartet werden, ohne dass beim Wiederanlassen Schwierigkeiten zu befürchten sind. Auch in puncto Lebensdauer haben AGM-Batterien gegenüber einfachen Starterbatterien deutliche Vorteile. Sie überstehen dreimal mehr Ladezyklen* als eine herkömmliche Starterbatterie.
Rekuperation mit AGM-Batterien
Jede Bremsphase ist eigentlich Energieverschwendung. Mit der Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) geht die beim Bremsen gewonnene Energie nicht komplett verloren. Je nach Fahrsituation wird ein Teil der beim Bremsvorgang zurückgewonnenen Energie in die Batterie des Fahrzeugs eingespeist. Voraussetzung dafür ist eine rekuperationsfähige Batterie: AGM-Batterien bieten diese Technologie.
Eine konventionelle Nassbatterie (SLI) startet den Motor nur einmal pro Fahrt. Die optimale 100% Ladung einer SLI reduziert sich nur einmal beim Start und wird dann während der Fahrt von der Lichtmaschine wieder aufgeladen (siehe Diagramm links).
Bei einer Start-Stopp-Automatik muss die Batterie während der Fahrt mehrmals den Motor starten. Der Ladezustand der Batterie sinkt dadurch mehrfach und auch während der Standzeit müssen elektrische Verbraucher weiterhin mit Strom versorgt werden. Dies stellt eine besonders große Belastung für die Batterie dar. Während der Fahrt wird die Batterie, genau wie eine herkömmliche Starterbatterie, wieder aufgeladen. Durch die Rückgewinnung der Bremsenergie muss allerdings zusätzliche Ladekapazität zur Verfügung stehen, um die regenerative Bremsenergie einspeisen zu können. AGM-Batterien werden daher im Teilladebereich betrieben und erreichen erst bei der Rekuperation eine volle Ladung von 100% (Abbildung rechts). In der darauffolgenden Stoppphase baut sich die Ladung durch die Versorgung elektrischer Verbraucher ab, sodass wieder genügend „Raum“ zur Verfügung steht, um die Energie aus der nächsten Bremsphase zu speichern.
Batterien für Start-Stopp-Automatiksysteme unterliegen deshalb innerhalb kurzer Zeit unterschiedlichen Ladezuständen. Durch die Entladung beim Motorstart sowie die Ladung durch Lichtmaschine und Rekuperation entstehen deutlich höhere Belastungen, denen über längere Zeit nur eine AGM-Batterie zuverlässig standhält.
Im Zusammenspiel mit dem Energiemanagementsystem des Fahrzeugs sorgen AGM-Batterien für eine zuverlässige und konstante Versorgung der elektrischen Verbraucher im Fahrzeug und gewährleisten zugleich einen optimalen Wirkungsgrad.